Was ist Unkraut?

Im Grunde ist Unkraut nichts anderes als eine Pflanze, die am falschen Ort wächst – aus menschlicher Sicht zumindest. Was wir als störend empfinden, ist für die Natur ein ganz normaler Prozess. Diese Pionierpflanzen besiedeln freie Flächen schnell und effektiv. Sie sind oft robust, anpassungsfähig und vermehren sich rasant.

Eine bunte Vielfalt: Bekannte und weniger bekannte Unkrautarten

Die Welt des Unkrauts ist vielfältig. Einige Arten begegnen uns im Garten immer wieder, während andere eher seltener auftreten. Hier ein kleiner Einblick in die häufigsten und einige interessante Vertreter:

  • Der Löwenzahn (Taraxacum officinale):
    Wohl eines der bekanntesten „Unkräuter“. Seine leuchtend gelben Blüten im Frühjahr sind kaum zu übersehen, gefolgt von den charakteristischen Pusteblumen. Der Löwenzahn ist eine tiefwurzelnde Pflanze, die sich durch Samen verbreitet.
  • Die Brennnessel (Urtica dioica):
    Wer sie einmal berührt hat, vergisst sie nicht so schnell. Ihre Brennhaare enthalten ein Reizgift, das unangenehme Hautreaktionen hervorrufen kann. Die Brennnessel ist ein Stickstoffanzeiger und wächst gerne auf nährstoffreichen Böden.
  • Der Giersch (Aegopodium podagraria):
    Ein ausdauerndes, krautiges Gewächs, das sich durch unterirdische Ausläufer (Rhizome) rasend schnell ausbreiten kann. Ihn wieder loszuwerden, kann eine echte Herausforderung sein.
  • Die Vogelmiere (Stellaria media):
    Eine kleine, zarte Pflanze mit weißen Blüten, die sich durch Samen und vegetative Vermehrung ausbreitet. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden.
  • Der Ehrenpreis (Veronica spp.):
    Es gibt verschiedene Ehrenpreis-Arten, die im Garten auftreten können. Sie haben meist kleine, blaue Blüten und vermehren sich durch Samen.
  • Der Ampfer (Rumex spp.):
    Erkennbar an seinen länglichen Blättern. Er hat eine tiefe Pfahlwurzel und ist daher schwer zu entfernen.
  • Das Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris):
    Eine einjährige Pflanze mit charakteristischen herzförmigen Schötchen. Sie vermehrt sich sehr schnell durch Samen.
  • Der Weißklee (Trifolium repens):
    Oft in Rasenflächen zu finden. Er breitet sich durch kriechende Stängel aus und kann sehr konkurrenzstark sein.

Die Bekämpfung: Strategien für einen unkrautfreien Garten

Die Bekämpfung von Unkraut ist ein fortwährender Prozess, der Geduld und die richtige Strategie erfordert. Hier einige effektive Methoden:

  • Vorbeugung ist die beste Medizin:
    • Bodenbedeckung (Mulchen): Eine Schicht aus organischem Material wie Rindenmulch, Holzhackschnitzel oder Stroh unterdrückt das Wachstum von Unkrautsamen, hält den Boden feucht und verbessert das Bodenleben.
    • Dichte Bepflanzung: Wenn die gewünschten Gartenpflanzen den Boden gut bedecken, haben Unkrautsamen weniger Licht und Platz zum Keimen.
    • Hochwertige Erde verwenden: Unkrautsamen können auch in minderwertiger Erde enthalten sein.
    • Unkrautfreies Saatgut und Jungpflanzen: Achten Sie beim Kauf auf die Qualität.
  • Manuelle Entfernung:
    Die älteste und oft effektivste Methode, besonders bei Einzelpflanzen oder geringem Unkrautbefall.
    • Jäten: Entfernen Sie das Unkraut mitsamt der Wurzel, um ein schnelles Nachwachsen zu verhindern. Am besten funktioniert dies, wenn der Boden feucht ist.
    • Hacken: Bei größeren Flächen kann eine Hacke hilfreich sein, um junge Unkräuter zu entfernen, bevor sie sich fest verwurzeln.
    • Ausstechen: Für tiefwurzelnde Unkräuter wie Löwenzahn ist ein Unkrautstecher ein nützliches Werkzeug.
  • Thermische Unkrautbekämpfung:
    • Abflammen: Mit einem Gasbrenner können junge Unkräuter durch Hitzeeinwirkung abgetötet werden. Vorsicht ist geboten, um umliegende Pflanzen nicht zu beschädigen und Brandgefahr zu vermeiden.
    • Heißwasser: Das Übergießen mit heißem Wasser kann ebenfalls junge Unkräuter zerstören.
  • Biologische Unkrautbekämpfung:
    • Bodendecker: Bestimmte Pflanzen wie das Immergrün oder die Golderdbeere bilden dichte Teppiche und unterdrücken so das Unkrautwachstum.
    • Nützlinge: In einigen Fällen können Nützlinge wie bestimmte Käferlarven helfen, Unkrautsamen zu reduzieren.
  • Chemische Unkrautbekämpfung (Herbizide): Sollte nur als letzte Option in Betracht gezogen werden, da sie negative Auswirkungen auf die Umwelt und andere Lebewesen haben können. Wählen Sie, wenn überhaupt, selektive Herbizide, die nur bestimmte Pflanzenarten bekämpfen, und beachten Sie stets die Anwendungshinweise.

Warum Unkraut auch nützlich sein kann

Löwenzahn:
Nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, sondern auch essbar. Die jungen Blätter können in Salaten verwendet werden, die Blüten zu Sirup verarbeitet werden und die Wurzeln geröstet als Kaffee-Ersatz dienen. Zudem wird dem Löwenzahn eine harntreibende und entgiftende Wirkung nachgesagt. (Weitere Infos dazu)

Brennnessel:
Trotz ihrer unangenehmen Berührung ist die Brennnessel eine wahre Nährstoffbombe. Sie enthält viel Eisen, Kalium und Vitamin C. Junge Blätter können wie Spinat zubereitet werden oder als Basis für eine stärkende Jauche dienen, die als natürlicher Dünger und zur Stärkung der Pflanzen eingesetzt wird.

Vogelmiere:
Eine zarte, leicht nussig schmeckende Pflanze, die roh in Salaten oder auf Broten verwendet werden kann. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

Weißklee:
Eine wertvolle Futterpflanze für Bienen und andere Insekten. Zudem reichert er den Boden mit Stickstoff an.

Einige „Unkräuter“ als Bodendecker:
Pflanzen wie der Günsel können sich schnell ausbreiten und den Boden bedecken, wodurch sie nicht nur Unkraut unterdrücken, sondern auch zur Bodenverbesserung beitragen.

Unkraut im Garten, Eine Hand rupft Löwenzahn

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